Stollenbau.

Höchste Flexibilität beim Bauen im Bestand

 
Stahlstollen (2).JPG
Spritzbetonverzug.png

Stollenvortrieb im Holz-, Stahl- oder Spritzbetonverzug

Die Stollenbauweise wird häufig zur Erneuerung vorhandener Abwasserleitungen in dicht bebauten Gebieten eingesetzt, wenn die offene Bauweise ausscheidet und andere geschlossene Bauweisen technisch nicht möglich sind. Beim Stollenbau erfolgt der händische oder maschinelle Ausbruch im Schutz eines Verbaus (Verzug) aus Holz, Stahl oder Spritzbeton.

  • Gepfändeter Holzverzug in standfesten Böden (bis Vortriebsklasse 5/5a)

  • Gepfändeter Stahlverzug mit vorauseilender Sicherung in nichtbindigen Böden und weichen Böden (bis Vortriebsklasse 7/7a)

  • Spritzbetonverzug (bis Vortriebsklasse 5/5a) oder nach unserem gebrauchsmustergeschützten Verfahren Spritzbetonschildvortrieb bis Vortriebsklasse 7/7a

  • Anschlussleitungen, auch aus den Hauptstollen heraus, werden oft in Pionierstollenbauweise hergestellt (bis Vortriebsklasse 4)

Der Stollenvortrieb ist gegenüber anderen geschlossenen Bauweisen insbesondere für das Bauen im Bestand vorteilhaft :

  • Vorhandene Abwasserkanäle können im Zuge des Vortriebs unter Betrieb abgebrochen und erneuert werden

  • Für Hauptkanäle und Hausanschlussleitungen können dabei provisorische Wasserhaltungen installiert werden

  • Geringer Platzbedarf und niedrige Rüstkosten, dadurch auf kurzen Strecken oft auch wirtschaftlicher

  • Sehr enge Trassenradien und auch Richtungswechsel sind möglich

  • Herstellung von Blindstollen ohne Zielbaugrube möglich

  • Startbaugrube muss nicht auf der Kanaltrasse liegen

  • Geringe Lärm- und Schadstoffemissionen

 

Ausführliche Informationen

  • Während des Stollenvortriebs werden abschnittsweise Ausbaubögen aus Stahlprofilen in den Stollenquerschnitt gestellt. Zwischen den Bögen wird der anstehende Boden durch Holzdielen oder Stahlbleche gestützt. Der Holzverzug folgt dem Ausbruch unmittelbar, indem die Dielen sukzessive mit dem Ausbruch händisch nachgeschlagen werden. Beim Stahlverzug werden die Stahlbleche zur voreilenden Sicherung hingegen bereits vor dem Ausbruch pneumatisch nach vorne getrieben. Dadurch ist ein Stollenvortrieb auch in locker gelagerten oder weichen Böden möglich. Die Dielen und Bleche sind in der Regel zwischen 1,5 m und 2,5 m lang. Der Verzug muss gepfändet werden, um den erforderlichen lichten Querschnitt zu erhalten. Es kommen daher verschieden große, sogenannte A- und B-Ausbaubögen zur Anwendung, über welche die Bleche und Dielen schräg vorgetrieben werden.

    Mit einer Sicherung der Ortsbrust entspricht der Stollenvortrieb im Holzverzug der Vortriebsklasse 5/5a und im Stahlverzug der Vortriebsklasse 7/7a nach DIN 18312.

  • Eine wirtschaftlichere Alternative zum Holz- und Stahlverzug ist der Spritzbetonverzug, bei dem der anstehende Boden in kurzen Abschnitten durch Anspritzen mit Spritzbeton mit anschließender Ausbildung der statisch erforderlichen Spritzbetonschale gestützt wird. Eine Ortsbrustsicherung kann über eine Stützböschung erreicht werden. Der Stollenvortrieb im üblichen Spritzbetonverzug entspricht somit der Vortriebsklasse 5/5a. Himmel & Hennig hat ein Verfahren entwickelt, mit dem auch nicht standfeste Böden bis Vortriebsklasse 7a in dieser sehr wirtschaftlichen Bauweise durchgebaut werden können. Für dieses Verfahren, für das Gebrauchsmusterschutz besteht, haben wir den Innovationspreis Rheinland-Pfalz 2007 verliehen bekommen. Für mehr Informationen klicken Sie hier.

  • Beim Pionierstollen werden rechteckige Ausbruchprofile mit Holzverzug, in Sonderfällen auch mit Stahlverzug hergestellt. Der Ausbau erfolgt unmittelbar nach dem Ausbruch mit aneinandergereihten Holz- oder Stahlrahmen, welche meist eine lichte Höhe von 1,20 m und lichte Breite von 1,00 m aufweisen. Bei nichtbindigen oder weichen Böden können Stahlbleche im Firstbereich zur vorauseilenden Sicherung eingeschlagen werden.